Zitat
aus dem Artikel:
In San Giuliano di Puglia sind beim Erdbeben vom 31. Oktober 2002 26 Kinder
gestorben. Es war noch nie passiert, dass bei einem Beben, einem einzigen tödlichen
Beben, 26 kleine Kinder samt ihrer Lehrerin in den Tod gerissen wurden.
Ein Massaker an
Kindern, fast 3 Prozent der tausend Einwohner von San Giuliano. Eine ganze
Generation dieses Dorfes, 1996 geboren und in sechs Sekunden ausgelöscht. Dieser
Fall hat Entsetzen und Verzweiflung verursacht.
An diesem schrecklichen 31. Oktober erschien am Fernsehen das leidende Antlitz eines Priesters des betroffenen Dorfes. Die Stimme hatte einen verzweifelten Ton wegen dem Tod dieser unschuldigen Menschen, aber vor allem wegen eines Zweifels, einer Frage, die aus dem gequälten Gewissen eines Priesters und Mann des Glaubens entstand.
"Was halten Sie von dieser Tragödie?" fragte ein Reporter. Der Priester hatte ein zerknittertes und mit Erde verschmutztes Kleid. Nach einigen Sekunden der Stille, als ob er einen Gott lästernden Gedanken zurückhalten wollte, sagte er: "Ich habe mich gefragt, wo war Gott, als all dies geschah?"
An diesem schrecklichen 31. Oktober erschien am Fernsehen das leidende Antlitz eines Priesters des betroffenen Dorfes. Die Stimme hatte einen verzweifelten Ton wegen dem Tod dieser unschuldigen Menschen, aber vor allem wegen eines Zweifels, einer Frage, die aus dem gequälten Gewissen eines Priesters und Mann des Glaubens entstand.
"Was halten Sie von dieser Tragödie?" fragte ein Reporter. Der Priester hatte ein zerknittertes und mit Erde verschmutztes Kleid. Nach einigen Sekunden der Stille, als ob er einen Gott lästernden Gedanken zurückhalten wollte, sagte er: "Ich habe mich gefragt, wo war Gott, als all dies geschah?"
Ausgehend
von diesem schrecklichen Ereignis und dem Artikel von Scalfari versuche ich, mich
dieser dramatischen Frage zu stellen. Meiner Meinung nach kann man eine solche
Frage nicht stellen, aus dem einfachen Grund, dass es keine Antwort gibt, weil
die Frage "Wo war Gott" prinzipiell falsch ist.
Gott
beeinflusst das Schicksal der Menschen nicht direkt. Es gibt keine übergeordnete
Macht, die die Welt führt und von der das Schicksal der Menschen abhängt. Wäre
dem so, würden die Menschen ihrer Freiheit beraubt.
Vito
Mancuso vertritt in seinem Buch "Die Seele und ihr Schicksal" die
Meinung, dass die Welt nicht von einem persönlichen Gott geführt wird. Die Welt
wird von einem unpersönlichen Prinzip geführt, der Logik (LOGOS, Principio
Ordinatore), die die Organisation und Ordnung der Welt bestimmt. Dieses Prinzip führt nach
einem evolutionären Prozess zu einem Wachstum von Ordnung und Komplexität, ohne
Rücksicht auf das Schicksal des Einzelnen und verursacht sehr oft Schmerzen und
Unglück.
Zu
dieser Welt gehören Erdbeben, Stürme, Brände, Krankheiten, Verbrechen und viele
andere Phänomene, die zu Elend und Tod Unschuldiger führen. Es ist eine Realität, die
der Mensch akzeptieren muss, so wie er Tag und Nacht, Leben und Tod akzeptiert.
Sich an Gott
zu wenden und ihn zu bitten, das Geschehen zu ändern oder zu verhindern, ist
falsch.
Man
muss verstehen, dass es keinen allmächtigen Gott gibt, der die Welt führt. Man muss verstehen, dass es
nutzlos, Gott zu bitten, einzugreifen und uns zu helfen. Gott wird dies niemals tun,
er tat es auch nicht für seinen Sohn Jesus Christus, als er gekreuzigt wurde.
Sandro
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